Samstag, 15. Juli 2023

Nachruf Volker Fritz

 Im Juni ist Volker Fritz verstorben. Seit Gründung der BI kein frack in wf 2012 hat Volker mitgearbeitet und uns durch seine Expertise und sein unermüdliches Engagement unterstützt. Gemeinsam haben wir das Thema "Fracking" auch im Landkreis Wolfenbüttel bekannt gemacht durch Filmvorführungen, Diskussionsveranstaltungen und Aktionen in der Öffentlichkeit.


Auch Volker ist es zu verdanken, dass eine bundesweite Vernetzung der Initiativen stattfinden konnte und Fracking nicht geräuschlos in Deutschland einziehen konnte. Wir werden ihn und sein Engagement vermissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Renate, die ihn immer begleitet und unterstützt hat.

Montag, 18. Juli 2022

Nach langer Zeit aus aktuellem Anlass mal wieder was in diesem Blog. Aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit verbundenen unsicheren Gasversorgung in Deutschland kommen nun wieder Rufe nach Ausbeutung der heimischen Lagerstätten auf. Das betrifft sowohl Nordseegas als auch Fracking.

Dazu gab es einen Bericht im Bundestag:

 

03. Bericht der Expertenkommission Fracking 2021

Klimaschutz und Energie/Unterrichtung

Berlin: (hib/MIS) Die Expertenkommission Fracking hat nach eigenen Angaben mit der Übergabe des dritten Berichtes Ende Juni 2021 ihre Aufgaben im Hinblick auf die Beratung des Deutschen Bundestages zum Stand von Wissenschaft und Technik erfüllt. Mit der fachlichen Grundlage dieses Berichts könne die Prüfung des zur Angemessenheit des Verbots von Fracking in unkonventionellen Lagerstätten vorgenommen werden, heißt es in einer Unterrichtung durch die Expertenkommission Fracking (20/2790).

Mit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 in der Ukraine rückte das Thema der Erschließung unkonventioneller Lagerstätten in Deutschland in einigen Bundesländern wieder in den Fokus, daher fragten zahlreiche Journalistinnen und Journalisten bei der Expertenkommission an, ob beispielsweise durch die Förderung von Erdgas mittels Fracking die Abhängigkeit vom Import russischen Gases gemindert werden könnte, teilen die Experten und Expertinnen in ihrem Bericht mit. In ihren Antworten wies die Kommission demnach wiederholt darauf hin, dass Fracking seit 2017 gesetzlich verboten ist. Erlaubt seien lediglich Erprobungsvorhaben zu Forschungszwecken. Eine Änderung oder Aufhebung der aktuellen Regelungen ob liege dem Bundestag. Im Fall einer Aufhebung des gesetzlichen Verbotes wären bergrechtliche Verfahren durch die zuständigen Landesbehörden durchzuführen, zu deren Dauer keine pauschalen Aussagen möglich seien. Für die erforderlichen Prüf-, Beteiligungs- und Genehmigungsschritte seien mehrere Jahre anzusetzen. Für die von der Expertenkommission empfohlene anschließende Vorerkundung und das Baseline Monitoring sei ein zeitlicher Umfang von mindestens einem Jahr zu veranschlagen, um das Gewässerverhalten, bereits bestehende Methanemissionen und die Hintergrundseismizität zu ermitteln. Hierfür müsse zuvor die Übertragbarkeit bereits existierender technischer Installationen und von Messsystemen überprüft werden, wie sie bereits in der Klima- und Ökosystemforschung erfolgreich angewendet würden.

Damit sollte das Thema eigentlich vom Tisch sein, naja - eigentlich. Das Schlimmste ist zu befürchten...

Freitag, 5. März 2021

Methanleckagen visualisiert

Interessante Untersuchung zu Methanleckagen: https://phys.org/news/2021-03-methane-emissions-gas-pipelines.html

Es werden alle Beteuerungen zu Gas als umweltfreundlichem Energieträger widerlegt. Gas ist keine Brückentechnologie! Das sollte uns vielleicht auch helfen bei der Bewertung von Nord Stream 2 oder auch den LNG-Terminals an der Nordsee.

 

Freitag, 14. Juni 2019

MdL Imke Byl zu Gast bei der BI


Imke Byl, grüne Landtagsabgeordnete und Energie- und Umweltexpertin ihrer Fraktion, besuchte das jüngste Treffen der BI „kein frack in wf“ in Abbenrode. Nachdem Fracking seit einiger Zeit in den Medien und auch im Bewusstsein der Bevölkerung fast nicht mehr vorkommt, kann nun eine neue Entwicklung beobachtet werden. 

MdL Imke Byl (4. v.l.) zu Gast bei der BI

Byl berichtete von den Versuchen der Landesregierung, Probebohrungen für Schiefergas-Fracking in Niedersachsen zu ermöglichen. Zusammen mit dem großen Druck der Bürgerinitiativen sei es der grünen Fraktion gelungen, dies zu verhindern und Minister Althusmann eine klare Ablehnung abzuringen. Nun soll aber Frackinggas aus den USA nach Deutschland und auch nach Niedersachsen kommen. Dazu sollen Terminals für LNG (Liquefied Natural Gas = Flüssiggas) an der deutschen Nordseeküste gebaut werden. Im Gespräch sind Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Wilhelmshaven oder Stade in Niedersachsen. Lange dümpelten diese Projekte wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit vor sich hin. Die Gewinnung von Frackinggas ist aufgrund der aufwändigen Technik und der geringen Ausbeute teuer; auch in den USA, obwohl dort die Umweltstandards kontinuierlich runtergefahren werden. Anschließend muss das Gas mit erheblichem Energieaufwand auf ca. minus 162 Grad heruntergekühlt werden, bis es sich verflüssigt, um es dann zu verschiffen, gekühlt zu transportieren und am Ankunftsort wieder zu regasifizieren. Dieser Vorgang ist sehr klimaschädlich durch das Fracking, die hohen Energieverluste, den Transport und das ungewollte Freiwerden von Methan. 
Damit die hohen Kosten etwas abgefangen werden, will die Bundesregierung nun sogar die Gesetze ändern und die Kosten für den Gasnetzanschluss auf die Allgemeinheit der Gaskundinnen und –kunden abwälzen. „Eine Alternative zur Kohleenergie ist der Ausbau der Erneuerbaren, nicht der Erdgasinfrastruktur. Auch noch Steuergelder in neuer Fossile Infrastruktur verbrennen zu wollen, ist selbst für CDU und SPD absurd.“ erklärt Imke Byl.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Kein Fracking im Mai

Die BI “kein frack in wf” trifft sich diesmal wieder an einem Mittwoch. Am 02. Mai um 19.30 Uhr wollen wir im DGH in Abbenrode aktuelle Themen rund um die Öl- und Gasförderung besprechen.

Wir freuen uns auf und über zahlreiches Erscheinen.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Sommertreffen im Juli



Durch die Sommerferien und teilweise starke Arbeitsbelastung von Mitgliedern der BI ist unser Rhythmus etwas durcheinander gekommen.
Wir treffen uns jetzt am Mittwoch, den 05.07.2017 um 19.30 Uhr, wie gehabt im DGH in Abbenrode.
Wir werden schon mal einen Blick in die Wahlprogramme der einzelnen Parteien zur Bundestagswahl im September werfen. Darüber hinaus wird uns auch die Situation in den USA beschäftigen, die ihre LNG-Transporte nach Europa ausweiten wollen. Hierbei handelt es sich um gefracktes Gas; in der Korbacher Resolution, die auch von weiten Teilen der Politik unterstützt wird, gibt es die klare Forderung, keinen Import von solchem Gas zu erlauben. Auch das sicher ein Diskussionspunkt.
Weiterhin wird auch der G20-Gipfel in Hamburg im Fokus stehen.
Wir freuen uns auf anregende Gespräche!

9. Bundestreffen der Anti-Fracking-Inis




Ende April fand in Verden das mittlerweile 9. Bundestreffen der 
Anti-Fracking-Initiativen statt.  
Die Teilnehmer des Bundestreffens   Bild: BBU        
(Verden, Berlin, 03.05.2017) Auf ihrem neunten Bundestreffen am 29./30.4.2017 in Verden (Aller) haben die im bundesweiten Zusammenschluss Gegen Gasbohren organisierten Anti-Fracking-Initiativen ein umfangreiches Programm absolviert. Dabei ergänzten sich die zahlreichen Fachvorträge, politischen Analysen und perspektivischen Planungen perfekt. Entgegen der Darstellung der Bundesregierung ist Fracking nicht vom Tisch, sondern wird konsequent von der Erdgas- und Erdölindustrie vorangetrieben. Gerade aufgrund des in Kraft befindlichen Pro-Fracking-Rechts setzen die Initiativen auch neue Akzente.

Trotz aller Beschwichtigungsversuche der Gas- und Ölindustrie liegen die Gefahren des Fracking mit der nachfolgenden Erdgasförderung nach wie vor klar auf der Hand: Grundwasserkontaminationen, Erdbeben, die Freisetzung radioaktiver Stoffe aus dem Untergrund, eine ungelöste Entsorgungsproblematik und eine miserable Klimabilanz sind die Folgen des gefährlichen Gasbohrens. Als neu identifizierte Gefahrenquelle kommen nun auch die Reinigungs- und Wartungsarbeiten an Bohrlöchern hinzu. Eingesetzte Chemikalien und aus der Tiefe an die Oberfläche transportierte gefährliche Stoffe können sich bei diesen Prozessen in der Umgebung verteilen.

Das niedersächsische Landesgesundheitsamt hat die richtige Konsequenz aus den Krebsfällen in Bothel gezogen. Es empfiehlt, eine niedersachsenweite epidemiologische Studie zu einem möglichen Zusammenhang zwischen der Kohlenwasserstoffförderung und dem Auftreten bestimmter Krebserkrankungen durchzuführen. Gegen Gasbohren stellt dabei fest, dass die entscheidenden Hinweise für Emissionen und auffällige Krebsraten nicht von den Behörden, sondern aus der Zivilgesellschaft kamen. Daher ist das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung aufgefordert, die in den letzten Jahren gewachsene und konstruktive Zusammenarbeit mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft im Rahmen einer transparent geführten Debatte um das Studiendesign fortzuführen. Die avisierte Studie sollte nun geradewegs auf die Ursachenklärung ausgerichtet sein und nicht aus Zeit- oder Kostengründen wieder nur Hinweise generieren. Zudem sollte das Land Niedersachsen die heute möglichen flugunterstützten Luftmessungen über den Fördergebieten und bodennahe Luftmessungen durch unabhängige Institute durchführen lassen, um damit endlich Klarheit über die Stoffgemische zu schaffen, die in die Atemluft der Bevölkerung gelangen können.

Zukünftig werden von den Gas- und Ölkonzernen zahlreiche bergrechtliche Planfeststellungsverfahren eingeleitet, mit denen die Gasförderung unter Einsatz der Fracking-Technik an den jeweiligen Standorten durchgesetzt werden soll. Diese Verwaltungsverfahren müssen mit der Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt werden. Einwendungen gegen die Anträge der Unternehmen müssen in Erörterungsterminen besprochen werden. Um auf diese Verfahren und die ergehenden Entscheidungen Einfluss zu nehmen und Fracking-Vorhaben zu verhindern, wird sich die Anti-Fracking-Bewegung verstärkt mit diesen Verfahren auseinandersetzen.

Ausdrücklich begrüßt wurde die von einem breiten Bündnis in Schleswig-Holstein getragene Volksinitiative zum Schutz des Wassers. Damit soll Fracking in diesem Bundesland über entsprechende Bestimmungen im Landeswassergesetz komplett untersagt werden. Die verfassungsrechtlichen Bedenken der Landesregierung müssen angesichts der neuen Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages endgültig als vorgeschoben angesehen werden. Das Bündnis fordert alle Parteien und Wahlberechtigten in Schleswig-Holstein dazu auf, sich dieser Volksinitiative anzuschließen (http://www.vi-wasser.de/). Innerhalb eines Jahres müssen 20.000 Unterschriften gesammelt werden.

Auch im Hinblick auf die Bundestagswahl hat sich Gegen Gasbohren klar positioniert. Nach dem Versagen der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD beim Schutz der Bevölkerung und der Umwelt vor den Gefahren des Fracking wird von den bei der Bundestagswahl kandidierenden Parteien gefordert, sich für ein ausnahmsloses und unbefristetes Fracking-Verbot auszusprechen und dies umgehend nach der Wahl durchzusetzen.

Weitere Informationen zum Thema Fracking: http://www.gegen-gasbohren.de